Über mich

Unterwegs zur Arbeit höre ich am 15. Mai 2018 eine Kunstrezension des Senders WDR3 zur Ausstellung „Klaus Staudt – Horizonte“ im Kunstmuseum Ahlen:

… Die Assoziationen, die seine Werke freisetzen, verbinden seine Kunst mit dem Leben. Sie sprechen den Betrachter in seinem Innersten an.
Klaus Staudt: Ich denke meine Arbeiten sind Lebensmodelle. Je älter ich werde, desto mehr stehe ich zu dieser Formulierung. Ruhe, Unruhe oder beides. Die Statik in der Bewegung und die Bewegung in der Statik. Davon ist ja auch unser Leben permanent beeinflusst. Auch die Relativität der Erscheinung, die wir ja auch erleben, wir brauchen ja nur durch die Natur gehen. Heute ist sie so, morgen ist sie wieder anders. Und das macht ja einen Spaziergang oder eine Wanderung so … so wichtig. Ich bin ein Romantiker, können Sie auch sagen (lacht).

– WDR3 Kunstrezension 15. Mai 2018: Klaus Stadt im Kunstmuseum Ahlen

Die Stimme Staudts und „die Statik in der Bewegung und die Bewegung in der Statik“ als konstruktives Prinzip sprechen mich in meinem Innersten an. Das Feature macht mich neugierig, zumal mir das Kunstmuseum Ahlen bis dahin unbekannt ist. Die Ausstellung mit Staudts dreidimensional wirksamen Bildern sagt mir sehr zu. Mir gefällt, wie er transluzentes Plexiglas in seinen Werken verarbeitet.

Das gibt mir den Impuls, mich zu fragen, welche technischen Möglichkeiten mir die Agentur bietet, bei der ich beschäftigt bin. Und so entwerfe ich vektorbasierte Grundformen, Winkel, Kreuze sowie organische Figuren und lasse meine noch vorhandenen Linolplatten mit Laser entsprechend zuschneiden.

In den ersten Arbeiten probiere ich mich in Grundformen und Grundfarben. Das Bauhaus lässt grüßen.

Die Form selbst, wenn sie auch ganz abstrakt ist und einer geometrischen gleicht, hat ihren inneren Klang, ist ein geistiges Wesen mit Eigenschaften, die mit dieser Form identisch sind.

– Kandinsky: Über das Geistige in der Kunst. Bern: 1952, S. 68

Relativ schnell zeigt sich in meinen Arbeiten, dass ich eine Vorliebe für den Kreis als Grundform entwickele. Die Grundfarben Gelb, Blau und Rot bleiben (mit Ausnahmen) in den Bildern bestimmend. Da die runden Objekte planetare Konstellationen assoziieren, Auf- und Untergänge der Sonne oder Sonnenfinsternisse in unterschiedlichen Sequenzen, tendiere ich größtenteils zum Hochformat.

Ich bin von der Idee beseelt, das Oben und das Unten, Geist und Ich, Herz und Kopf wieder zu verbinden und in Einklang zu bringen. Periodisch taucht das hermetische Prinzip „Wie oben, so unten“ („wie innen, so außen“) in meinen Drucken auf. Entsprechend verwende ich in meinen Arbeiten die Linolplatten vorder- wie rückseitig.