90er-Jahre: Studium in Berlin

„In einer großen Stadt | leben sehr viele Menschen. | Du kennst sie nicht, die Stadt nicht | und auch nicht die Menschen. | Das ist Rot. Der heißt Gelb, der Blau und die Grün. | Rot zeigt Dir die Stadt. Und Gelb. Und Blau und Grün. | Nun kennst Du sie, die Menschen | und die große Stadt.“

– Die Großstadt. Ein modernes Kunstbuch für Kinder, 1995, Aquarell (Farbkopien Papier und Folie), 21 x 30 cm

Berlin soll es sein.

An der Hochschule der Künste (heute UdK) will ich Bildende Kunst studieren. Aber meine Mappe lässt eine „Begabung nur in unzureichendem Maße“ erkennen, sodass ich an der Freien Universität Neuere deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie studiere mit den Schwerpunkten Erkenntnis- und Farbenlehre sowie Dichtung und Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.

Diesseitig bin ich gar nicht fassbar.

– Paul Klee. Aus einer handschriftlichen Biographie. In: Hermann von Wedderkop: Paul Klee. Leipzig: 1920 (Junge Kunst, Bd. 13)

Nach dem Besuch der Ausstellung „Paul Klee: Die Zeit der Reife“ 1996 in Mannheim bin ich von Klees Bildkosmos so begeistert, dass ich dessen Bildsprache in eigenen Arbeiten nachzuempfinden versuche.

Mit Paul Klee setze ich mich im Rahmen meines Studiums intensiv auseinander, insbesondere mit seinen Naturforschungen in der Tradition Goethes. Wie er versucht, die Natur formal in ihren Schöpfungsfunktionen zu begreifen und genauso das Kunstwerk auf seine ihm innewohnenden funktionalen Gesetze hin untersucht, fasziniert mich. Und das Transzendentale, der Kosmos mit seinen Planeten tauchen früh als Symbole in vielen seiner Werke auf.